Donnerstag, 30. Mai 2013

Top Five: Gaming Mythen

Zahlreiche Mythen und Legenden ranken sich um Videospiele. Vor allem die Prä-Internet Ära hat einige der kuriosesten, wenn auch meist falschen, Geschichten um versteckte Features, Geheimnisse und Verschwörungen hervorgebracht. Hier sind meine Top Five der Gaming Mythen.



Handelsübliche Cola löst Knochen und Zähne auf. Eine, von einem Hochhaus geworfene Münze, hat beim Aufprall am Boden die gleiche Wirkung wie ein Pistolengeschoss und im Chinarestaurant musste schon die ein oder andere Katze für Fleischmangel im Essen herhalten. Alltagsmythen wie diese, auch "urban legends" genannten Geschichten, erfreuen sich im Alltag großer Beliebtheit. Diese kurzen, oder längeren, Anekdoten klingen meist recht plausibel, zusätzlich ist es dann noch einem Freund von einem Freund des Erzählers passiert. In den meisten Fällen sind diese Geschichten aber dennoch Märchen. Auch die Welt der Videospiele hat einige der skurrilsten Mythen auf Lager.



Einige dieser Mythen wurden damals auf dem Schulhof erzählt, und auch ich hab viele davon stundenlang ausprobiert. Erntete meistens jedoch nur Frustration.  Bei den Mitschülern hat es immer geklappt, komischerwiese aber nur wenn niemand zugeschaut hat. Hier sind die schönsten Geschichten, auf die ich immer noch hereinfallen würde:



Platz 5: Die Meisterhand in Super Smash Bros. (N64)

Der Endgegner in Nintendos Beat' em Up aus dem Jahr 1999, die Meisterhand. Obwohl ihr Design nicht sonderlich beeindruckend war soll es jedoch gewesen sein die überdimensionale Pranke auch in normalen Matches zu spielen. Die Tricks um sie freizuschalten reichten von Klassikern, wie „Beende das Spiel mit allen Charakteren ohne die Konsole abzuschalten“, über ellenlange Tastenkombinationen, die man im Startbildschirm eingeben sollte. So kreativ die Tipps auch waren, die Meisterhand blieb unspielbar. Erst die Benutzung des Game Buster, einem Mogel-Modul für den N64, machte es möglich als Meisterhand zu spielen. Die Handhabung der Klaue ist jedoch äußerst unpräzise und anstrengend, sodass sie ihr wahres Potential als Spielcharakter bei weitem nicht entfalten kann.


Platz 4: Der Kuh Level in Diablo (PC)

Ein Easter Egg der Programmierer des 1997 erschienenen Hack and Slay Rollenspiels Diablo hat den Grundstein für diesen Mythos gelegt. Eine Gruppe herumstehender Kühe in Blizzards Spiel zog die Aufmerksamkeit der Spieler auf sich. Diese stehen nämlich nicht nur aufrecht sondern führen, sofern man sie anklickte, auch noch einen kurzen Dialog mit dem Spieler. Durch eine bestimmte Reihenfolge von Anklicken beziehungsweise Töten der Tiere, soll sich ein Portal öffnen, das den Spieler dann in einen geheimen Kuhlevel teleportiert. Alles Quatsch, jedoch hielten sich die Gerüchte derartig hartnäckig bei den Fans, dass die Programmierer schließlich in Diablo II tatsächlich ein Kuh-Level versteckten. Auch im, 2012 erschienen, dritten Teil der Diablo Reihe gibt es eine geheime Welt. In der sogenannten Grafschaft Launebach rücken dem Spieler jedoch statt Kühen farbenfrohe Ponys und Einhörner zu Leibe. Ein gelungenes Beispiel für Programmierer, die nicht nur Humor beweisen, sondern auch auf die Fangemeinde reagieren.


Platz 3: versteckte Pokémon und Klonen in Pokémon Blau/Rot (Gameboy)

Der 1999 ausgelöste Pokémon-Hype wurde nicht nur von der TV-Serie sondern auch maßgeblich von den zwei Gameboy Ablegern bestimmt. Die Jagd nach den niedlichen Monstern, deren Levelsystem und die große offene Welt begeisterte nicht nur Serienfans sondern auch Animemuffel.
Neben den 150 regulären Pokémon soll es im Spiel möglich gewesen sein weitere, versteckte Monster zu finden. Vor allem um „Mew“, eine kleinere Version des Bossgegners in Pokémon Blau/Rot, das auf einigen von Nintendos Konzeptzeichnungen zu sehen war, rankten sich etliche Mythen. So soll das katzenähnliche Wesen besipielsweise erscheinen, wenn man, mittels einer Pokémon Kraft, einen herumstehenden Laster bewegt. Auch im Wildpark der Pokémon Welt soll man, durch bestimmte Bewegungen, Mew begegnen.
Nicht nur das fangen und kämpfen sondern auch der Handel mit den Taschenmonstern war möglich. So konnte man seine Pokémon mit seinen Freunden, vorausgesetzt diese besaßen ebenfalls ein Exemplar des Spiels, per Link-Kabel austauschen. Geschicktes Tastenhämmern und rechtzeitiges Ziehen des Kabels während der Transaktion soll ermöglicht haben die Pokémon zu klonen. Jeder Tauschpartner soll so zusätzlich zu dem Pokémon des Freundes auch das eigene behalten haben.
So hartnäckig sich diese Legenden aber auch auf dem Schulhof hielten, weder befand Mew sich im Spiel, noch war es möglich Pokémon zu klonen.


Platz 2: Nackt-Code in Tomb Raider (PC/PS)

Lara Croft, Protagonistin der 1996 begündeten Reihe Tomb Raider und Traumfrau der Gamer in den 90ern. Neben Pistolen und Schrotflinten besticht die attraktive Grabräuberin auch durch ihre, wenn auch übertrieben dargestellte, weiblichen Attribute. Kein Wunder als, dass Gerüchte über einen „Nacktmodus“ aufkamen, der der brünetten Lara sämtliche Klamotten vom Leib zaubern sollte. Durch eine ausgeklügelte Tastenabfolge oder durch komplettes Durchspielen ohne zu sterben soll sich dieser Traum dann bewahrheitet haben. Stundenlanges Tastenhämmern und frustrierendes Dauerspielen später mussten Spieler jedoch feststellen, dass ihnen die pixelige Nacktheit wohl verwehrt blieb. Diese Gerüchte schafften es jedoch auch in jedes weitere Tomb Raider, vor allem die Duschszene  am Ende von Teil Zwei, die wohl eine Homage der Entwickler an die Bemühungen der Spieler war, spendete neue Hoffnung Lara endlich unbekleidet zu sehen.


Platz 1: Der Game Boy (GB)

Nintendos Handheld-Legende und Statussymbol der Grundschule. Manche Zockerkarriere hat mit dem grauen Klotz begonnen, auch hatte man mit ihm nie Schwierigkeiten mit fremden Kindern in Kontakt zu treten („Du hast nen Game Boy? Cool! Darf ich auch mal?“- keine andere Aussage brach das Eis damals besser). Damals wie Heute setzte Nintendo bei tragbaren Konsolen nicht auf optische Datenträger sondern, ähnlich wie der große Bruder SNES, auf Modulkassetten. Dadurch, dass diese aber ab und an vom Gerät nicht erkannt wurden, entstand eine klassische Bewegung: Das Durchpusten. Ein kurzes pusten über die Modulkontakte sollte dafür sorgen, dass die Kassette ordnungsgemäß erkannt wird. Bis heute kann man Gamer an diesem Bewegungsablauf erkennen. Ob das Durchpusten jedoch wirklich dafür sorgt dass das Modul wieder arbeitet ist mehr als unwahrscheinlich. Zumindest bei Kontakten die nicht unter meterdicken Staubschichten begraben liegen, ist es die Abfolge von Ein- und Ausstecken der Kassette, die die Kontakte von Oxidschichten befreit und dafür sorgt, dass das Gerät sie wieder erkennt.
Weitere Mythen um den Game Boy, wie das schnelle Drücken der „A“ Taste verkürze Ladezeiten und mache Angriffe stärker oder die Tatsache, dass man den Game Boy nur drei mal ohne eingelegte Kassette starten dürfe ohne dass er kaputt geht, haben den Game Boy auf den ersten Platz meiner Top Five der Spielemärchen katapultiert. Trotzdem erwische ich mich noch heute beim Durchpusten von Modulen. Und mal ehrlich, ihr macht das doch bestimmt auch noch.

1 Kommentar:

  1. muss schon sagen, du hast's echt stecken. tighter scheiß! gruß fallobst

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