In diesem dreiteiligen Special,
möchte ich Euch die Welt der düsteren Untoten etwas näher bringen.
Da das Thema „Zombies in Videospielen“ durchaus komplexer ist als
es klingt, habe ich Spiele mit und über Zombies in drei Gattungen
geteilt. Dabei unterscheide ich zwischen:
1) Spielen mit Zombies als
Gegner, jedoch nicht als Hauptbedrohung
2) Spielen mit Zombies als
Hauptbedrohung
3) Spielen in der Zombieapokalypse; Zombies stehen jedoch nicht Mittelpunkt der Handlung
Part 1: Spiele mit Zombies als
Gegner, jedoch nicht als Hauptbedrohung
Die
grundlegenden Eigenschaften des Zombie: langsames Schlurfen,
rudimentäre geistige Qualitäten sowie sein simples, nicht minder
böses Handlungsmotiv (Gehirn, fressen, fressen, fressen,...) machen
ihn zu einem soliden Gegner. In den meisten Spielen stellt der Zombie
nur für Charaktere mit verhältnismäßig geringer Erfahrungsstufe,
also vor allem zu Spielbeginn, eine Bedrohung dar. Jedoch werden
Spieler durch seine langsamen Bewegungen, sowie seine verhältnismäßig
kurzen Energieleisten nicht überfordert. Kein Wunder also, dass der
Zombie, neben Ratten und Wölfen, in den ersten Spielstunden
unzähliger Spiele, zu den beliebtesten Hauptgegnern gehört. Um es
allerdings auch mit höherstufigen Charakteren aufzunehmen zu können,
müssen Zombies im weiteren Spielverlauf in großen Horden auftreten.
Sie sind also Allrounder, denn auch eine Meute schwacher Gegner kann
meist den stärksten Charakter in die Knie zwingen
Genreübergreifend
findet man die Untoten mit Schießbudenfigur-Charakter sowohl in
Rollenspielen, Actionspielen, Adventures, ja sogar in einigen Point
and Clicks. In der The Elder Scrolls Reihe taucht der Zombie
zum Beispiel nicht nur als Gegner auf, einer der ersten Zaubersprüche
für Magier lässt euch selbst den Zombie beschwören, um euch im
Kampf zu unterstützen. In Fantasywelten ist meistens schwarze Magie
verantwortlich für Zombieplagen. Nicht selten beschwören
Nekromanten oder Vampire die hirnlosen Horden als Gefolgsleute, um
ihre finsteren Pläne durchzusetzen. In
Spielen wie Risen oder
Monkey Island, denen
ein Piratenthema zugrunde liegt, ist die Ritualmagie "Voodoo" der
Ursprung der Untoten. In modernen Zeiten, in denen die klassischen
Zombies oft durch schnelle, aggressivere Infizierte ersetzt werden,
sind meist Viren, Radioaktivität oder DNA-Experimente machthungriger
Wissenschaftler der Grund für die Untoten.
In Monkey Island 2 kämpfen wir wieder gegen den Zombie-Piraten Le Chuck |
Der
Zombie gehört zu den ältesten Gegnertypen in Videospielen. Schon
textbasierte Rollenspiele der frühen 80er führen den Zombie im
Gegnerrepertoire. Nicht verwunderlich, gründen die meisten Text-
Adventures doch auf einer Form des Pen and Paper Rollenspiels, wie
Gary Gygax' Dungeons
and Dragons, das
damals
schon etliche Formen von Untoten darbot. Nicht nur die Baldur's
Gate
Reihe, die sich direkt in der Welt von D&D abspielt, hat Zombies
im Angebot. Auch so gut wie jedes andere Fantasy Rollenspiel, sei es
nun Diablo,
Sacred
oder Skyrim.
Viele MMOs, wie WoW,
Guild
Wars
oder The
Secret World schicken
dem Spieler ebenfalls Zombies entgegen. Sogar der Mars ist nicht
sicher vor den Kreaturen, wie wir spätestens seit Doom
wissen. Und selbst vor dem Star Wars Universum hat der Untote nicht
halt gemacht, so können die finsteren Sith in Star
Wars Galaxies
selbst Zombies beschwören. Auf der anderen Seite der Galaxie sind
die Borg aus Star Trek zwar per Definition keine echten Zombies,
ähneln diesen jedoch sowohl im Aussehen, dem Bewegungsmuster und in
ihrer Handlungsweise. Die düsteren Borg gehören zu den Hauptgegnern
der Star
Trek Elite Force
Spiele. Indie-Spieler
fürchten den Zombie spätestens seit Minecraft,
wenn nächtliche Angriffe, die sich durch kehliges Gurgeln
ankündigen, schon mal einen kalten Schauer über Spielerrücken
laufen lassen.
Zombies sind auch im Indie-Sandbox Spiel Minecraft vertreten |
Unter
den zahlreichen Spielen, in denen der Zombie nur als einfacher Standardgegner
eingesetzt wird, sticht nur eines besonders hervor: Fallout.
Die Zombies aus Interplay's Endzeitabenteuer heißen zwar Ghoule,
sind aber im Prinzip ein verstrahltes Derivat gewöhnlicher Untoter.
Mit einer Besonderheit: Einige von ihnen haben trotz Zombifizierung
ihre Intelligenz und Sprachbegabung behalten (einer von ihnen, Dr.
Sebastian Van Buren, ist sogar ein Wissenschfatler!). Diese
intelligenten Ghoule unterscheiden sich nur im Aussehen und
körperlichen Funktionen, wie verlängerte „Lebenszeit“ und
Strahlungsimmunität, von gewöhnlichen Menschen. Oft stehen sie im
Mittelpunkt rassistischer Konflikte mit den Ödlandbewohnern, da
diese die intelligenten Ghoule fürchten.
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