Eine neue Rubrik hält Einzug in meinen Kanal: Angespielt!
In 5-6 Folgen möchte ich euch alle ein bis zwei Wochen ein neues Spiel vorstellen. Mal länger, mal kürzer könnt ihr hier einen Einblick in das Spiel erhalten und abschließend gibt es, im letzten Teil, ein persönlichens Fazit von mir. Hier werde ich darauf eingehen wie mir das Spiel gefallen hat, was die Stärken und Schwächen sind und für wen es sich eignet. Länger als ein Test, kürzer als ein LP, das Beste von Beidem einfach! Sozusagen ein Test Play oder Let's Test oder so ähnlich... Live kommentiert und blind gespielt könnt ihr so sehen wie der Einstieg in das Spiel vonstatten geht, wie die Story eingeführt wird und wie schnell neue Spielelemente dazukommen.
Warum denn kein "richtiges" Let's Play? Dafür gibt es diverse Gründe:
Erstens: Meist werden bei den LP's doch ohnehin nur die ersten paar Folgen geschaut. Ich gebe euch lieber erstmal einen kurzen Einblick in das Spiel, danach könnt Ihr entscheiden ob ich es weiterspielen soll oder nicht.
Zweitens: Ich finde es persönlich spannender mal "was Neues" zu zeigen, ohne zu viel von der Story zu verraten, schließlich gehts beim Spielen ja ums selber erleben, machen und erkunden!
Drittens: Einfach aus Zeitgründen. Studium, Blog und soziales Leben fressen viel zu viel Zeit für das Wesentliche: ZOCKEN!
Angefangen wird mit FEZ, bisher habe ich davon 6 Folgen aufgenommen, in der Siebten gibt es dann das Fazit und die ankündigung was als nächstes angezockt wird.
Interessiert? Dann findet ihr HIER die Playlist mit allen "Angezockt"-Teilen!
Zwischen Rome III und Saints Row IV versteckte sich am Deep Silver Stand auf der Gamescom ein ganz besonderer Hingucker: Contrast. Das Spiel mit Licht und Schatten entführt euch in eine fantastische Noir Welt und stellt euch vor knifflige Sprungpassagen in der Schattenwelt. Wir haben Cumpulsions Platformer für Euch angespielt:
Erstaunlich kurz war die Wartezeit für das Demolevel von Contrast, das auf der Xbox 360 anspielbar war. Hier schlüpfen wir in die Haut von Dawn, eine jungen Frau, die auf uns wie eine Mischung aus Trinity und Dita von Teese wirkt. In einer Stadt, die an ein Paris der 1920er Jahre erinnert, ist Dawn die imaginäre Freundin der 8 Jahre alten Didi. In der third-person Perspektive müssen wir für das junge Mädchen so einige Aufgaben erfüllen, die auf den ersten Blick schier unmöglich wirken. Allerdings hat Dawn eine ganz besondere Fähigkeit: An beleuchteten Flächen kann sie sich in ihren eigenen Schatten verwandeln.
Mit ihrer Fähigkeit hilft Dawn dem Mädchen Didi in einer düsteren Noir Welt
Dadurch können wir, in 2D, mit anderen Schatten interagieren und so an vorher unerreichbare Stellen gelangen. Das Spiel mit dem Licht verwandelt zum Beispiel die Schatten von Karussellpferden in bewegliche Plattformen. Steht uns doch einmal ein dünner Schatten im Weg nutzen wir den Dash, ein kurzer Wechsel zurück in die normale Welt um Schattenhindernisse zu durchbrechen. An einigen Stellen der Demo müssen wir zunächst Scheinwerfer suchen und richtig positionieren, um unseren Weg über die Schatten freizulegen.
In der Schattenwelt verwandelt sich das Spiel in einen 2D-Platformer
Contrast überzeugte uns vor allem durch das schöne Design der Spielwelt und der Charaktere, die Sprungpassagen gehen gut von der Hand, waren in der Demo jedoch ziemlich einfach. Geplant ist das Spiel für den PC, die Xbox 360 sowie die Playstation 3 und 4. Ob das Noir Setting und die Schattenwelt auf Dauer ausreichen um Jump and Run Fans zu begeistern bleibt abzuwarten. Das Spiel soll noch 2013 erscheinen.
Auf der Gamescom hatten wir das Glück eine Exklusivpreview zum neuen Teil der Thief Reihe (früher Dark Projekt) zu sehen. Was der neue Garrett alles kann und wie das Spiel aussieht lest ihr hier:
2014 soll Meisterdieb Garrett seinen Raubzug zum vierten Mal
fortsetzen, sowohl auf dem PC als auch auf der Playstation 4, ein
Release für die Xbox One ist ebenfalls geplant. Laut Square Enix und Entwickler
Eidos Montreal soll es sich beim vierten Ausflug in "Die Stadt" weder
um einen Nachfolger noch um ein Prequel zu den bisherigen Thief Teilen
handeln. In der 30 minütigen Preview wurden einige Artworks sowie ein
Gameplay-Video gezeigt.
Offizieller Trailer zu Thief
Die Welt von Thief wirkt gewohnt düster, spätes Mittelalter trifft auf viktorianischen Steampunk. Eine Kulisse, die auch H.G. Wells Feder entstammen könnte. In der Stadt geht eine Pest geht um, die Bevölkerung hungert und die Reichen ziehen sich aus der Gesellschaft in gut bewachte Herrenhäuser zurück. Storytechnisch dreht sich das Spiel um die Raubzüge des Meisterdiebs Garrett, der immer auf der Suche nach Geld, wertvollen Artefakten und magischen Relikten ist. Im Weg stehen ihm dabei natürlich nicht nur die Besitzer, die allerlei Fallen ausgeheckt haben, um ihre gut versteckten Reichtümer vor dem Beutesack des Protagonisten zu schützen, sondern auch Horden von Wachleuten. Unsere Hauptgegner sind, wie in den Vorgängern, aber Licht und Geräusche. Um unbemerkt an den Wachen vorbeizuschleichen hat Garrett ein beschauliches Arsenal an Pfeilen im Köcher: Wasserpfeile können aus der Entfernung Lichtquellen ausschalten, was ihn weiterhin im Schutz der Dunkelheit agieren lässt. Stehen ihm Wachen im Weg benutzt Garrett Lärmpfeile um sie abzulenken und anschließend an den verwirrten Schergen vorbeizuhuschen.
Licht und Feuereffekte wirken sehr realistisch und erhellen die sonst düstere Welt
Aber Garrett hat nicht nur Dietriche und Pfeile im Angebot, die Fokus Fähigkeiten heben zum Beispiel wichtige Objekte, Laufwege der Wachen und Fallen hervor. Andere können die Zeit verlangsamen, was nicht nur bullet-time artiges Ausschalten mehrerer Gegner ermöglicht sondern auch den Zeitdruck beim Schlösserknacken zurückschraubt. Im Spielverlauf lassen sich immer mehr dieser Fertigkeiten freischalten. Natürlich ist die Fokusenergie begrenzt, durch Tränke lässt sich der Fokusbalken allerdings regenerieren. Dennoch sollte der Einsatz der Fähigkeiten immer gut überlegt sein.
In prunkvollen Herrenhäusern erwaten Garrett zwar reiche Beute, aber auch Fallen und Wachmänner.
Der gezeigte Level schickt uns, auf der Suche nach einem Artefaktstein ins Anwesen eines reichen Bürgers. In jedem Level sind mehrere Lösungswege möglich: Ob wir die Wachen umgehen und Geheimgänge nutzen, sie hinterrücks ausschalten oder sie überrennen bleibt uns überlassen. Der gezeigte "Mittelweg" aus Schleichen, Fokuseinsatz und Schießen wirkt glaubhaft und wie aus einem Guss. Parallelen zu Deus Ex: Human Revolution und Dishonored sind nicht von der Hand zu weisen. Kein Wunder, war Eidos Montreal doch schon für das Reboot der Deus Ex Reihe verantwortlich. Ex-Eidos Chef Stephane D'Astous ließ, vor seinem Rücktritt im Juli, noch verlauten: „Wir haben mit Thief ein echtes Juwel in den Händen - Fans erinnern sich sehr gerne an die Vorgänger. Wir möchten das Wesen dieser Spiele bewahren und Thief gleichzeitig einer brandneuen Next-Gen-Zielgruppe vorstellen, worin wir bei Eidos Montréal bereits sehr erfahren sind“
Ob Eidos die Wiederbelebung der beliebten Thief Serie auch ohne Astous glückt erfahren Fans von Schleichspielen im kommenden Jahr.
Ob übermäßiger Waffeneinsatz in
Spielen schlecht ist, darüber lässt sich diskutieren, dass er aber
durchaus kreativ sein kann, darüber nicht. Entstammt das Arsenal,
mit dem man seine virtuellen Feinde angeht, meist der realen Welt,
haben einige Spiele äußerst verrückte Wummen zu bieten. Klopft die
Aks und Colts dieser Welt in die Tonne, hier sind die fünf
abgedrehtesten Waffen der Videospielgeschichte:
Platz 5: Der Lancer (Gears of War)
Bayonett war Gestern, Kettensäge heißt das Zauberwort!
Der
Lancer, bekannt aus der Gears of War Reihe, vereint die
Fernkampfeigenschaften eines Sturmgewehrs mit der Tödlichkeit einer
Kettensäge. Die Perfekte Vereinigung, rücken euch in der düsteren
Welt von Marcus Fenix doch Horden von Locust zu Leibe. Da die
fiesen Unterweltbewohner sowohl größer als auch weitaus stärker
als menschliche Truppen sind, würde euch ein Messer hier nicht
weit bringen. Das Kettensägenbayonett ist nicht nur die blutige
Antwort auf die Hulk-artigen Feinde, sondern sorgte auch für
die Indizierung der ersten beiden Teile der Gears of War Reihe.
Platz 4: FatMan (Fallout 3)
Die dickste Wumme im Ödland
In der radioaktiv verseuchten Welt von
Fallout überlebt nur, wer seine Interessen auch mit Waffengewalt
durchsetzen kann. Am besten heizt ihr Banditen und Mutanten aber mit
dem Fatman, einem tragbaren Katapult, dass kleine Atombomben
verschießt, ein. Jedoch am besten nur unter freiem Himmel, sonst
reißt euch die Nuklearexplosion nämlich auch mit in den Tod. Wo der
Fatman, benannt nach der 1945 über Nagasaki abgeworfenen Atombombe,
„nur“ einen Sprengkopf verschießt, schleudert seine
Modifikation, Experimentelles MIRV, ganze sechs Minibomben.
Übertrieben, aber dennoch ein Statement absoluter Waffenpower.
Platz 3: Die Portal Gun (Portal)
Portal wartet mit kniffligen Dimensionsrätseln auf
Die Portal Gun ist nicht nur Hauptwaffe
sondern auch Namensgeber von Valves kultigem Puzzlespiel Portal. Der
hübsche Ballermann, dessen Design auch von einem großen
Computerunternehmen mit Kernobst im Namen erdacht worden sein könnte,
ist per Definition keine echte Waffe, schließlich könnt ihr damit
niemanden direkt verletzen. Die Funktion, zwei Wurmlöcher an Wände
zu schießen um so zwei Punkte eines Raums miteinander zu verbinden
bildet die Grundlage für zahlreiche knifflige Rätsel und eines der
kreativsten Spielprinzipien der letzten Jahre.
Platz 2: Shark-O-Matic (Saints Row: The
Third)
Haiangriffe auf offener Straße sind bei Saints Row alltäglich
Wo Open-World-König GTA zunehmend
realistischer wird schlägt die Saints Row Reihe eine herrlich
skurrile Richtung ein. Karren und Knarren strotzen regelrecht vor
abgefahrenem Design und irren Funktionen. Neben dem Penetrator, einem
lila Riesendildo der in etwa die Eigenschaften eines
Baseballschlägers hat, ist die Shark-O-Matic wohl die verrückteste
Kreation, die Saints Row: The Third hervorgebracht hat. Diese Waffe
bedeckt eure Opfer mit Fischeingeweiden, was dann einen riesigen
weißen Hai anlockt, der durch den Boden bricht und das besudelte
Opfer verschlingt. Es gibt garantiert stilvollere Wege ins Gras zu
beißen, abgefahrenere aber nur selten. Eine ähnliche Waffe findet
sich auch im Xbox Funshooter Armed and Dangerous, was wohl die
Inspirationsquelle für die Shark-O-Matic war.
Platz 1: Alles! (Dead Rising und Dead
Rising 2)
Die Mutter der abgedrehten Waffen - Dead Rising
Ganz Recht, im Kampf gegen die Zombies
in der Dead Rising Reihe ist so ziemlich alles eine Waffe. Ob Nägel,
Feuerlöscher, Schraubenzieher oder Rasenmäher, jeder Gegenstand hat
eine mehr oder weniger schädliche Wirkung gegen die Untoten. Das
Beste daran: die meisten Objekte können kombiniert werden um die
Tötungsleistung zu steigern. Dabei entstehen Kreationen wie das
Kettensägenpaddel, brennende Boxhandschuhe, eine Schrotflinte die
Mistgabeln verschießt oder sogar ein Lichtschwert. Abgefahrener
gehts nicht, deshalb verdient sich Dead Rising einen glorreichen
Platz Eins! Leider ist Capcoms Spiel (Oh Wunder!) nicht in
Deutschland veröffentlicht worden.
Part
3: Spiele in der Zombieapokalypse. Zombies stehen jedoch nur indirekt
im Mittelpunkt des Spiels.
Wo
Left 4 Dead und Co. auf Dauer-Action setzen, Waffengewalt allen
rationalen Argumenten vorziehen und das Pixelblut in Strömen fließen
lassen, versuchen einige Spiele die Zombieapokalypse auf einer
anderen Ebene anzugehen. Im Vordergrund stehen hier vor allem
kreative Spielmechaniken oder der moralische Aspekt der Handlung.
Entscheidungen, die Überlebende in einer,von Zombies heimgesuchten
Welt treffen müssen, um die Zivilisation aufrecht zu erhalten oder
zumindest um zu überleben. Diese Gattung des Zombiespiels ist die
seltenste, nichtsdestoweniger interessanteste. Oft sind die Übergänge
fließend, überschneiden sich mit anderen Elementen oder werden
nicht konsequent genug umgesetzt. Einige der hier erwähnten Titel
passen auch in die Kategorie aus Part 2, dennoch sind sie, aufgrund
einiger Spielelemente, prädestiniert für diesen Teil des Specials.
The Last of Us - Im Vordergrund steht die Bindung der Hauptcharaktere
Mit
The Last of Us, erschien kürzlich eines dieser seltenen
Exemplare. Dramatische, emotionsgeladene Szenen, die, ohne kitschig
zu wirken, die Härte einer postapokalyptischen Welt vermitteln regen
zum Nachdenken an. Die Bindung der beiden Hauptcharaktere, Ellie und
Joel, wächst während des Spielverlaufs realistisch. Gekämpft wird
hier natürlich auch, jedoch erwehrt man sich der, von einer Art Pilz
befallenen Infizierten am besten durch Schleichen. Zwar sprechen an
manchen Stellen auch die Waffen, zum Zombieshooter verkommt The
Last of Us jedoch nie.
Dialoge und harte Entscheidungen machen den Reiz von The Walking Dead aus
Auf
der gleichnamigen Serie zum gleichnamigen Comic basiert das
Point&Click-Adventure The Walking Dead. In 5 Episoden
müssen wir, in der Haut des Hauptcharakters Lee, der auf der Suche
nach den Eltern des Mädchens Clementine ist, immer wieder schwere
Entscheidungen treffen. Eines vorweg, die eine richtige Wahl gibt es
hier nicht. Meist betreffen diese Entscheidungen unsere kleine Gruppe
von Überlebenden, die dann realistisch darauf reagieren. Momente, in
denen wir uns zum Beispiel entscheiden müssen, den infizierten
zwölfjährigen Sohn eines Gruppenmitglieds selbst zu erschießen
oder die Tat den Eltern zu überlassen, lassen kaum von „Spaß“
am Spiel sprechen und sind nichts für zart besaitete Gemüter. The
Walking Dead zeichnet ein düsteres, erwachsenes Szenario von
einer Welt, in der die Überlebenden ihren infizierten Pendants oft
erschreckend ähnlich sind.
Kletternd und springend entkommen wir den Zombies in Deadlight
Auch
Deadlight versetzt uns in eine Welt, die von Untoten überrannt
wurde. Statt moralischer Zwickmühlen bereiten dem Spieler von
Tequila Works' Platformer eher die kniffligen Sprung und
Kletterpassagen Kopfzerbrechen. Die Tatsache, dass man in jedem
Abschnitt von Zombies verfolgt wird, soll den Spieler dabei unter
Zeitdruck setzen und treibt den Actionfaktor des Jump and Runs in die
Höhe. Auf der Such nach seiner verschollenen Tochter, sammelt
Protagonist Randall zwar einige Waffen ein, die kommen jedoch meist
als Werkzeug oder nur im Notfall gegen Zombies zum Einsatz. Wo man
den Untoten in Deadlight durch flüchten, hüpfen und klettern
entkommen muss, setzt das beliebte Casual Game Plants vs. Zombies
auf Konfrontation. Jedoch nicht durch Waffengewalt. Im Tower
Denfense-artigen Gelegenheitsspiel müssen Spieler, durch geschicktes
Platzieren von Angriffs-, Energie- und Verteidigungspflanzen, die
heranstürmenden Zombiehorden vom linken Bildschirmrand fernhalten.
Die verrückte Gartenverteidigung lässt enormes Suchtpotential
aufkommen. Mit niedlichen Animationen und ständiger Variation des
Leveldesigns sowie der Gegner, wird Plants vs Zombies, trotz
des eher simplem Spielprinzips, auch auf Dauer nicht langweilig.
Das Casual Game Plants vs. Zombies punktet mit Comicgrafik und abwechslungsreichen Spielelementen
Ich
hoffe ich konnte euch in diesem Special einen kleinen Überblick über
das Subgenre „Zombiespiel“ geben. Die ausgewählten Beispiele
sind die, die mich besonders fasziniert haben und in denen ich zum
Teil etliche Stunden meines Lebens verbracht habe. Auch wenn es
unmöglich ist hier auf alle Spiele einzugehen, müsst ihr mir
nachsehen, wenn ich euer Lieblingsspiel vergessen habe. Aber benutzt
doch einfach die Kommentarfunktion und sagt mir, welche Zombiespiele
euch am meisten begeistert haben!
George
A. Romero bannte, in seinem Kultfilm „Night of the Living Dead“
aus dem Jahr 1968, den Zombie auf Zelluloid. Zwar gab es die
schlurfenden Untoten bereits seit Anfang der Kinogeschichte zu sehen,
Romeros Film allerdings legte den Grundstein für den modernen
Zombiefilm und trat den, bis heute konstant anhaltenden Zombie-Hype
los. Die düsteren wandelnden Leichen, das Überlebensszenario und
die drastische Gewaltdarstellung des Schockers faszinierte nicht nur
Kinobesucher, sondern inspirierte auch Autoren, Regisseure und
natürlich Game-Designer. Waren bisher Aliens und Roboter die
pixeligen Hauptgegner in Videospielen, wurden sie nach dem Erfolg von
„Night of the Living Dead“ weitgehend durch Zombies ersetzt. Als
weltweit erstes richtiges Zombiespiel gilt gemeinhin das 1984
erschienene Zombie Zombie, der Nachfolger des
Riesenameisen-Survivalgames Ant Attack. Ziel des Spiels ist,
sich möglichst trickreich heranstürmenden Untoten zu erwehren. Das
Genre des Zombie-Survival-Horror war geboren. In den 90ern folgten
Spiele wie Zombie Nation, ein kurioser 2D- Sidescroller für
das NES, Zombies Ate My Neighbours, in dem man seine Nachbarn
vor den fiesen Untoten beschützen muss, sowie das heute noch
beliebte Alone in the Dark.
In Zombies ate my Neighbours retten wir unsere Nachbarn vor Untoten
Einen
Meilenstein in Sachen Zombie-Survival setzte schließlich Resident
Evil. 1996 für Sonys Play Station erschienen, sah es nicht nur
unverschämt gut aus, es setzte zudem einen derart düsteren Akzent,
der seitdem Modell für sämtliche Horrorspiele steht. Auf der Suche
nach vermissten Kameraden steuert der Spieler ein Mitglied der
Spezialeinheit S.T.A.R.S. und erkundet ein Herrenhaus, das von
Zombies und anderen Abscheulichkeiten heimgesucht wird. Unvergesslich
ist bis heute der Auftritt des ersten Zombies in Resident Evil.
Da sie durch den Einsatz von Viren erschaffen wurden spricht man ab
hier eigentlich nicht mehr von Zombies, sondern von Infizierten
(siehe Erläuterung in Teil Eins). Jedoch sind die Untoten in Capcoms
Horrorspiel, zumindest bis zum vierten Teil, eher eine Mischform aus
Infiziertem und Zombie. Ihnen fehlt die blutrausch-ähnliche
Aggressivität sowie die entscheidende Schnelligkeit.Auch
weitere Teile der Resident Evil Reihe greifen die Geschichte
um das Zombievirus, das ursprünglich Soldaten in Übermenschen
verwandeln sollte, auf und lassen den Spieler gegen Horden von
Untoten antreten. Akute Munitionsknappheit und ein realistisch träges
Zielsystem sogen nicht selten dafür, dass der Spieler in Bedrängnis
gerät.
Auch in Resident Evil 5 rücken euch Infizierte auf die Pelle
Auch
in heutiger Zeit ist das Setting einer Zombieapokalypse beliebt.
Bietet es doch eine beklemmende Grundstimmung und die perfekte
Motivation sich durch Massen an Gegnern zu schießen, deren
Handlungsmotiv auch ohne Hintergrundgeschichte offensichtlich böse
ist. Intuitiv begreift der Spieler sofort die Situation und weiß wie
zu Handeln ist. Spiele wie Dead Island und Left 4 Dead
nutzen dieses Common Knowledge über Infizierte und Zombies bewusst
aus und sparen sich so unnötige Erläuterungen. An beiden Spielen
fasziniert auch die Tatsache, sich mit echten menschlichen
Verbündeten Seite an Seite durch unendliche Meuten Infizierter zu
schlagen, zu stechen und zu schießen. Der besondere Reiz an diesem
Gemeinschaftsgefühl tut sich zum Beispiel dann auf, wenn ein Spieler
von den Gegnern zu Boden gezogen wurde, woraufhin die Mitspieler zu
ihm eilen und ihn freischießen. Während ein Spieler dem leidenden
Kameraden wieder auf die Beine hilft, müssen die anderen sie vor
weiteren Infizierten beschützen. Meist ist es nur zusammen möglich
die Schutzräume, die die das Ende des jeweiligen Spielabschnitts
markieren, zu erreichen.Nach
kurzer Zeit baut man, auch zu fremden Spielern im Web, eine Bindung
auf, die den Survival-Faktor in die Höhe treibt. Neben besonderen
Infizierten, wie dem hinterrücks angreifenden Hunter oder dem
Boomer, der Spieler unter einem Schwall grüner Kotze begräbt, die
gewöhnliche Inzifierte anlockt, ist das „Überleben um jeden
Preis“-Gefühl wohl die größte Stärke der Left 4 Dead
Reihe.
Tropisches Ambiente mit Untoten - Dead Island
Wo
Spiele wie Dead Rising die Zombieapokalypse mit viel, wenn
auch meist sehr morbidem Humor angehen ( Zwei, an einem Kanu-Paddel
befestigte Kettensägen zur Zombieabwehr sprechen für sich) setzen
andere Genrevertreter auf blanken Realismus. In The War Z oder
der Arma II Zombie-Mod Day Z ist nicht nur jede Kugel
so heilig wie selten, Spieler müssen auch darauf achten regelmäßig
Wasser und Nahrung zu sich zu nehmen. Gerade zu Anfang des Spiels tut
man gut daran die Zombies zu umgehen statt auf Konfrontation zu
setzen. Auch vor Banditen und anderen Mitspielern sollten sich
Spieler in Acht nehmen. Denn in der Anarchie einer von Zombies
heimgesuchten Welt, in der jeder ums eigene Überleben kämpft, kommt
es schon mal vor, dass man sein Leben im Austausch für Waffen und
Nahrung lassen muss. Kann man sich in Left 4 Dead noch auf die
anderen Überlebenden verlassen, findet man sich in Day Z in
einer allumfassenden Bedrohungssituation wieder, die nicht nur von
den Zombies sondern auch den Überlebenden ausgeht.
Poker mit dem Tod - Red Dead Redemption Undead Nightmare
Der mit dem Zombie tanzt - Red Undead nimmt sich nicht immer ernst
Den alte
Grundsatz "Improve
anything by adding zombies“ hat
sich auch die Gaming-Community zu eigen gemacht. So erscheinen ab und
an auch Zombiemodifikationen für Spiele, die eigentlich gar nichts
mit Zombies zu tun haben. Diverse Mods für Call
of Duty, die Half Life Mod They Hunger oder Red
Dead Redemption Zombie Nightmare sind einige der beliebtesten Vertreter.Hier wird das Spielprinzip aus dem
jeweiligen Hauptspiel schlicht in eine, von Zombies heimgesuchte Welt
portiert. Ab und an werden diese Mods, wie beispielsweise im Fall von Red Dead Redemption, auch vom jeweiligen Spielehersteller im Handel angeboten. Geldmacherei seitens der Spielemacher? Nein, denn wer will
schon einen normalen Cowboy-Western, wenn er auch einen
Cowboy-Zombie-Western haben kann?!
In diesem dreiteiligen Special,
möchte ich Euch die Welt der düsteren Untoten etwas näher bringen.
Da das Thema „Zombies in Videospielen“ durchaus komplexer ist als
es klingt, habe ich Spiele mit und über Zombies in drei Gattungen
geteilt. Dabei unterscheide ich zwischen:
1) Spielen mit Zombies als
Gegner, jedoch nicht als Hauptbedrohung
2) Spielen mit Zombies als
Hauptbedrohung
3) Spielen in der Zombieapokalypse; Zombies stehen jedoch nicht Mittelpunkt der Handlung
Part 1: Spiele mit Zombies als
Gegner, jedoch nicht als Hauptbedrohung
Die
grundlegenden Eigenschaften des Zombie: langsames Schlurfen,
rudimentäre geistige Qualitäten sowie sein simples, nicht minder
böses Handlungsmotiv (Gehirn, fressen, fressen, fressen,...) machen
ihn zu einem soliden Gegner. In den meisten Spielen stellt der Zombie
nur für Charaktere mit verhältnismäßig geringer Erfahrungsstufe,
also vor allem zu Spielbeginn, eine Bedrohung dar. Jedoch werden
Spieler durch seine langsamen Bewegungen, sowie seine verhältnismäßig
kurzen Energieleisten nicht überfordert. Kein Wunder also, dass der
Zombie, neben Ratten und Wölfen, in den ersten Spielstunden
unzähliger Spiele, zu den beliebtesten Hauptgegnern gehört. Um es
allerdings auch mit höherstufigen Charakteren aufzunehmen zu können,
müssen Zombies im weiteren Spielverlauf in großen Horden auftreten.
Sie sind also Allrounder, denn auch eine Meute schwacher Gegner kann
meist den stärksten Charakter in die Knie zwingen
In der finsteren Nachte Skyrims laufen euch ab und an auch Zombies über den Weg
Genreübergreifend
findet man die Untoten mit Schießbudenfigur-Charakter sowohl in
Rollenspielen, Actionspielen, Adventures, ja sogar in einigen Point
and Clicks. In der The Elder Scrolls Reihe taucht der Zombie
zum Beispiel nicht nur als Gegner auf, einer der ersten Zaubersprüche
für Magier lässt euch selbst den Zombie beschwören, um euch im
Kampf zu unterstützen. In Fantasywelten ist meistens schwarze Magie
verantwortlich für Zombieplagen. Nicht selten beschwören
Nekromanten oder Vampire die hirnlosen Horden als Gefolgsleute, um
ihre finsteren Pläne durchzusetzen. In
Spielen wie Risen oder
Monkey Island, denen
ein Piratenthema zugrunde liegt, ist die Ritualmagie "Voodoo" der
Ursprung der Untoten. In modernen Zeiten, in denen die klassischen
Zombies oft durch schnelle, aggressivere Infizierte ersetzt werden,
sind meist Viren, Radioaktivität oder DNA-Experimente machthungriger
Wissenschaftler der Grund für die Untoten.
In Monkey Island 2 kämpfen wir wieder gegen den Zombie-Piraten Le Chuck
Der
Zombie gehört zu den ältesten Gegnertypen in Videospielen. Schon
textbasierte Rollenspiele der frühen 80er führen den Zombie im
Gegnerrepertoire. Nicht verwunderlich, gründen die meisten Text-
Adventures doch auf einer Form des Pen and Paper Rollenspiels, wie
Gary Gygax' Dungeons
and Dragons, das
damals
schon etliche Formen von Untoten darbot. Nicht nur die Baldur's
Gate
Reihe, die sich direkt in der Welt von D&D abspielt, hat Zombies
im Angebot. Auch so gut wie jedes andere Fantasy Rollenspiel, sei es
nun Diablo,
Sacred
oder Skyrim.
Viele MMOs, wie WoW,
Guild
Wars
oder The
Secret World schicken
dem Spieler ebenfalls Zombies entgegen. Sogar der Mars ist nicht
sicher vor den Kreaturen, wie wir spätestens seit Doom
wissen. Und selbst vor dem Star Wars Universum hat der Untote nicht
halt gemacht, so können die finsteren Sith in Star
Wars Galaxies
selbst Zombies beschwören. Auf der anderen Seite der Galaxie sind
die Borg aus Star Trek zwar per Definition keine echten Zombies,
ähneln diesen jedoch sowohl im Aussehen, dem Bewegungsmuster und in
ihrer Handlungsweise. Die düsteren Borg gehören zu den Hauptgegnern
der Star
Trek Elite Force
Spiele. Indie-Spieler
fürchten den Zombie spätestens seit Minecraft,
wenn nächtliche Angriffe, die sich durch kehliges Gurgeln
ankündigen, schon mal einen kalten Schauer über Spielerrücken
laufen lassen.
Zombies sind auch im Indie-Sandbox Spiel Minecraft vertreten
Unter
den zahlreichen Spielen, in denen der Zombie nur als einfacher Standardgegner
eingesetzt wird, sticht nur eines besonders hervor: Fallout.
Die Zombies aus Interplay's Endzeitabenteuer heißen zwar Ghoule,
sind aber im Prinzip ein verstrahltes Derivat gewöhnlicher Untoter.
Mit einer Besonderheit: Einige von ihnen haben trotz Zombifizierung
ihre Intelligenz und Sprachbegabung behalten (einer von ihnen, Dr.
Sebastian Van Buren, ist sogar ein Wissenschfatler!). Diese
intelligenten Ghoule unterscheiden sich nur im Aussehen und
körperlichen Funktionen, wie verlängerte „Lebenszeit“ und
Strahlungsimmunität, von gewöhnlichen Menschen. Oft stehen sie im
Mittelpunkt rassistischer Konflikte mit den Ödlandbewohnern, da
diese die intelligenten Ghoule fürchten.